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Weihnachten von Alpha bis Omega

Hausfrau dagegen sehr... | Lili Bach | Blog

In diesen Tagen war in zeitgeistigen Magazinen so viel Hohnvolles über Weihnachten zu lesen - wer das sucht, wird es finden. Nicht hier. Man kann dieses Fest verachten, das ist leicht. Von wegen schlechteste Nebenrolle (Joseph), Konsumterror, Familienhorror. Man kann sich ihm entziehen und nach Thailand fliegen oder so lange alle Folgen von „How I Met Your Mother“ ansehen, bis man jeden Dialog zwischen Robin und Barney mitsprechen kann. Für manche ist ausgerechnet der Tag, an dem daran gedacht werden kann, dass nun wieder alles heller wird mit jeder Stunde, dass um diese Zeit etwas begonnen hat, das Liebe ins Religiöse erhöhte, ist dieser Tag ein Tag der Trauer und der Einsamkeit. Die wirklich Einsamen können damit vielleicht sogar besser umgehen. Am schwersten haben‘s jene, denen an diesem Tag bewusst wird, dass man ziemlich allein sein kann inmitten von Menschen. Für die, die einen Grund brauchen können, auch zu Weihnachten einmal zu lächeln, sind folgende Zeilen gedacht. Die anderen mögen mir das Blödeln verzeihen. Manches lässt sich hinter dergleichen leichter verstecken. Legendäre erste und letzte Sätze zum Thema Weihnachten: „Es hat immer sowas Hundsföttisches, wenn Kärntner anfangen, Tannen und Fichten zu fällen.“ Thomas Bernhard, Holzfällen „Daisy blickte durch das Dunkel der Nacht zum Pier auf der anderes Seite der Bucht. Sie wusste, dass das grüne Licht ein geschmückter Baum war, an dem Gatsby hing. An einem seidenen Faden.“ Francis Scott Fitzgerald, Der große Gatsby „Als ich die Kantine betrat, war die Weihnachtsfeier der Belegschaft mehr oder weniger zu Ende. Nur Fräulein Nitribitt aus der Buchhaltung war noch da. Sie hatte nichts an als das Radio.“ Raymond Chandler, Der große Schlaf „Ich habe die Balkanroute geschlossen.“ Sebastian Kurz, „Sebastians wundersame Reise über die Tapete in Hatschi Bratschis Luftballon“ „Die drei erwählten Propheten, Milo, Karadz und Mladi, folgten dem Kosovarischen Stern übers Amselfeld in die Serbische Verheißung. Abar das war, als das Wünschen noch geholfen hat." Peter Handke, Als das Wünschen noch geholfen hat „Es macht mir wirklich nichts aus, wir bleiben Freunde und ich wünsche ihr das Beste." Florian Silbereisen, Das große Weihnachts-Wunschkonzert „Estragon, Estragon, in St. Pölten ist sogar manch Kremser Kren! My Goodness, my Christmas! (Godot:) (kommt nicht)“ Samuel Beckett, Warten auf Godot „Der Bahnhof von Nischni Nowgorod lag im Dunkeln. Es schneite noch, aber auch das ging zu Ende. Myschkin wusste, dass Schiwago nicht mehr kommen würde.“ Fjodor M. Dostojewski, Aufzeichnungen aus einem Ibis-Hotel „Der Oberst blickte auf seine Zahnbürste. Es war eine gute Zahnbürste. Sie hatte ihm gute Dienste geleistet, in Spanien, Italien, auf Kuba. Er nahm noch einen Schluck vom Mundwasser. Dann rief er das Mädchen. Sie sollte ihm eine neue Zahnbürste bringen. Schließlich war Weihnachten.“ Ernest Hemingway, For Whom Hell Calls „An achtzehnter Stelle landete die diesmal beste Österreicherin, eine Österreicherin von jenen, die heute weit abgeschlagen sind, und man muss sagen: eine Enttäuschung. Jemand hat auch die Podestplätze erobert, aber wen kümmert das an einem Tag wie heute? Was sind noch Namen?“ Adi Niederkorn, Ö3 „Natürlich vernasche ich an Weihnachten allerlei. Warum ausgerechnet dann nicht?“ Oscar Wilde, De Profundis „Daedalus wusste, dass er angekommen war. Dort saß Bloom und blickte ihm freudig betrunken entgegen. Es würde wieder einer dieser Tage werden. Und dieser Tag trug einen Namen.“ James Joyce, Ulysses „Ein Stern, der deinen Namen trägt. Welch Zufall. Heey Baby!“ DJ Ötzi "Verwunschen, verwunschen, ich hab‘ mich verwunschen! Eigentlich wollt‘ ich ein Lamettadécolleté." André Franzi Heller „Das sind die Tage, die dein Herz bewegen. Ohne sie wäre dein Herz gebrochen. Doch es muss bewegt werden, dein Herz.“ Paolo Coelho, Tiefes und Tiefgründiges, Aphorismen eines Werbefuzzis „Nein, Weihnachten habe ich nicht erfunden. Den Rest schon." Claas Relotius, ehem. Der Spiegel „Jetzt warat‘s dann Zeit.“ Harry, Wirt meines Vertrauens

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Man kann dieses Fest übrigens auch mögen. Oder etwas daraus machen, das man mag. Familie kann guttun, „How I Met Your Mother“ auch.

Vielleicht gelingt es euch, einmal kurz innezuhalten. Ohne zu googlen, was „Innehalten“ bedeutet ;)

Das sei uns gegeben. Ein frohes! Fest!

Das wünschen euch Lieben Lili, Mr Silvera, der Spross, der rote Kater, die Wahnsinnige und die drei unzertrennlichen Zwitschermaschinen. (Alle Zitate sind frei erfunden. Leider könnten viele echt sein ;)

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